Fremde Planeten, gefährliche Planeten

Viele Comics wandern jede Woche über die Ladentheke des Comicshops meines Vertrauens, hinein in Tüten und anschließend zu mir nachhause, wo sie gelesen und meiner Sammlung zugeführt werden. Darunter befinden sich regelmäßig auch Direktimporte aus den USA. Eine Comicserie ist mir in den letzten Monaten dabei besonders positiv aufgefallen:
Planetoid, geschrieben und gezeichnet von Ken Garing (Link zu Ken Garings Blog).

Die Geschichte von Planetoid ist eigentlich eine typische Sci-Fi-Story. Silas, ein ehemaliger Soldat und Weltraumpirat, landet als einziger Überlebender einer Raumschiffbesatzung auf einem fremden Planeten not. Dieser entpuppt sich als äußerst gefährliche Umgebung in der Silas, der anfangs nur von dem in seinem Anzug integrierten Computer-Assistenten Richter begleitet wird, vor immer neue Herausforderungen gestellt wird.

Die Story wirkt wie ein bunter Mix aus Terminator, Dune und anderen, bereits existierenden Zukunftsvisionen, allerdings werden die bekannten Elemente auf eine ganz eigene und immer wieder überraschende Art zusammengebracht. Ken Garing erzählt seine Geschichte so abwechslungsreich, dass der Leser nie vorhersehen kann, was im folgenden Heft geschieht. Genau das ist es, was Planetoid in meinen Augen zu einem besonderen Leseerlebnis macht: Jedes Heft ist anders.

Wurde Silas Geschichte im ersten Heft noch fast ausschließlich in Bildern und mit sehr wenigen Worten erzählt, wird sie in den folgenden Heften rasanter fortgeführt, jedoch nicht ohne an den richtigen Stellen wieder zur Ruhe zukommen und sich wichtigen Elementen zu widmen, mit denen die Charaktere und ihre Eigenschaften und Wesenszüge vertieft werden. So ist mir beispielsweise eine Passage besonders im Gedächtnis geblieben, in der Silas zusammen mit anderen eine große Säule zu bergen versucht. Mithilfe der darauf wachsenden Pflanzen sollen in der rauen Umgebung des Planeten Wasser und Nahrung gewonnen werden.

Ken Garing arbeitet bei seinen Zeichnungen viel mit Licht und Schatten. Die Figuren und ihre Unterschiede werden detailliert herausgearbeitet, allerdings auch nicht bis ins kleinste Detail, so dass dem Leser stets ein gewisses Maß an Fantasie zur Vervollständigung im Geiste überlassen wird.

Comic-Fans, die das Science-Fiction-Genre mögen, an englischsprachigen Comics interessiert sind und eine Möglichkeit haben, diese zu beziehen, kann ich Planetoid nur empfehlen. Bisher sind von Planetoid bei Image Comics insgesamt 4 Hefte erschienen. Der erste Storyabschnitt soll mit Heft 5 beendet, die Serie danach aber fortgeführt werden. (Quelle: Wikipedia)