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Kaugummi-Action

Bevor am Valentinstag Bruce Willis endlich wieder langsam stirbt, macht gerade ein anderer Actionheld das Kino unsicher: Jason Statham, den ich wegen seines extrem durchtrainierten Körpers auch gerne als die „lebende Actionfigur“ bezeichne. Filme mit ihm sehe ich mir in der Regel gerne an. Er ist der personifizierte Actionheld, noch nicht so alt, wie die klassischen Helden (Stallone, Arnie & Co.) und er kann eine Menge nette Kampfkunst-Tricks.

Eigentlich hätte ich mir diese Woche zwar gerne Dustin Hoffmans Regiedebüt Quartett (Quartet, Link zu IMDB) angesehen. Dieser Film wurde wegen dem momentan vorherrschenden Überangebot an großen Filmen aber leider ins Nachmittagsprogramm verlegt, was nicht in die wochenendliche Planung passte. Quartett kann ich mir dann in ein paar Monaten auf DVD anschauen. Sehen will ich ihn unbedingt.

Die Wahl des Kinofilms für diese Woche fiel dann eben doch wieder auf einen Actionfilm. Jason Statham auf dem Plakat versprach einen unterhaltsamen Abend und auch der Trailer, den ich zu Parker gesehen hatte, war gut gemacht. Große Innovationen habe ich nicht erwartet, Hauptsache Action. Zur Hirnentspannung reicht das allemal.

Parker handelt von dem gleichnamigen Hauptcharakter, einem Dieb, der nach dem Grundsatz handelt, nur diejenigen zu bestehlen, denen es nichts ausmacht, weil sie ohnehin genug Geld haben und bei den Raubzügen niemanden zu töten. Bei einem Job wird er allerdings von seinen Kollegen aufs Kreuz gelegt und sie versuchen ihn obendrein auch noch zu töten. Der Versuch misslingt und so zieht Parker los, um sich an den Verrätern zu rächen.

Die Geschichte klingt bekannt? Das ist kein Wunder, denn schon Point Blank und Payback behandelten das gleiche Thema, die gleiche Story: Das Buch The Hunter von Donald E. Westlake. Das Buch habe ich nicht gelesen und kann mir deshalb kein Urteil bilden, welcher der drei Filme den Stoff am originalgetreusten abbildet oder dem Thema am gerechtesten wird. Nachdem ich Parker gesehen habe, kann ich aber sagen, dass dieser Film dem spannenden Thema nicht gerecht wird. (Links in diesem Absatz zu IMDB und Wikipedia)

Payback ist düster und brutal und kann durch eine mit Farbfiltern erzeugte kalte Optik überzeugen. Parker dagegen ist bunt und wirkt stellenweise regelrecht schrill. Nichts will so richtig zusammenpassen. Die Action ist hart und blutig, aber sie kommt viel zu kurz. Jason Statham zeigt sein Actionheldenkönnen zwar an einigen Stellen, aber die gehen unter im Vergleich zu den monströsen und verworrenen Erzählsträngen, die man dem Zuschauer gleichzeitig präsentieren möchte. Keiner der Darsteller liefert hier eine Glanzleistung ab, weder Jason Statham, noch Michael Chiklis, NiIck Nolte oder Jennifer Lopez. La Lopez spielt ihren Part zwar recht humorig, ihre Kinokarriere hatte ihren Höhepunkt meiner Meinung nach bisher aber mit Out of Sight (Link zu IMDB). Der Rest der Darsteller ist schlichtweg unterfordert.

Erwartet hatte ich nur solide Action, die zu unterhalten weiß. Leider wurden aber nicht einmal meine zurückgeschraubten Minimalerwartungen erfüllt. Schade eigentlich. Aus dem Thema hätte man definitiv mehr machen können. Taylor Hackford hat mit Im Auftrag des Teufels (The Devil’s Advocate, Link zu IMDB) einen meiner filmischen All-Time-Favorites geschaffen. Bei Parker hat er leider versagt. Der Film zog sich und ich empfand ihn schlichtweg als langweilig und einfallslos.

Jason Statham kann von mir aus gerne weiter Filme machen. Ich werde sie mir auch ansehen (Actionfiguern FTW!). Allerdings sollte er sich wieder Filmen zuwenden, bei denen es richtig zur Sache geht und die sich nicht ziehen, wie Kaugummi. Es muss nicht immer innovativ sein, aber wenn Langeweile aufkommt, ist doch irgendetwas schiefgelaufen.

Lieber Bruce Willis,
ich zähle auf dich! Nächste Woche geht es rund und für dich werde ich meine Erwartungen nicht herunterschrauben – ganz im Gegenteil. Es ist an dir, mir zu zeigen, dass es noch Actionhelden im weißen Unterhemd gibt, die richtig zuschlagen und ordentlich Zerstörung anrichten können. Wir sehen uns!
Erwartungsvolle Grüße
tigermaus8