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Über tigermaus8

Comic fan, cineast, toy collector, video gamer and Fiat 500 driver, who loves TV series and reads books by Stephen King and Tom Clancy.

Im Weltraum hört dich niemand schreien

Filme, die etwas Anderes, etwas Neues versprechen, wecken sofort meine Aufmerksamkeit, vor allem wenn sie sich dabei einem meiner Lieblingsgenres, wie etwa Science-Fiction, widmen. Trailer und sich mit Lobeshymnen überschlagende Kritiken versprachen, dass Gravity eines dieser Ausnahmewerke ist, womöglich ein moderner Klassiker. Voller Spannung und Vorfreude betrat ich den Kinosaal. Nach 90 Minuten verließ ich ihn mit sehr gemischten Gefühlen.

Drei Astronauten sind mit einem Shuttle in die Umlaufbahn der Erde geflogen und nehmen Reparaturen am Hubble-Weltraumteleskop vor. Während es für den erfahrenen Matt Kowalski der letzte Flug ins All und das Ende seiner langen Karriere bei der NASA sein soll, ist die Mission für Dr. Ryan Stone der erste Einsatz, außerhalb von Simulatoren. Ihre gemeinsame Arbeit ist noch nicht beendet, als die Astronauten von der Kommandozentrale in Houston dazu aufgefordert werden, unverzüglich in das Shuttle zurückzukehren. Durch die Zerstörung eines russischen Satelliten hat sich ein großes Trümmerfeld gebildet, das mit hoher Geschwindigkeit auf ihre Position zurast und auf seinem Weg eine Schneise der Zerstörung in die Masse der künstlichen Erdtrabanten schlägt. Die Warnung kommt zu spät. Der Weltraumschrott trifft das Shuttle und seine Crew unvermittelt. Nur Kowalsky und Stone überleben den Zusammenstoß, der gleichzeitig all ihre unmittelbaren Möglichkeiten, zur Erde zurückzukehren, zunichte gemacht hat. Mit einem begrenzten Sauerstoffvorrat ausgestattet, müssen sie einen Weg finden, zur nächsten Raumstation, der ISS, zu gelangen. Eine Raumkapsel soll als letzter Ausweg dienen.

Die Geschichte von Gravity ist die einer Weltraummission, die gründlich schiefläuft. Im Grundsatz ist sie damit nichts Neues. Alfonso Cuarón verzichtet, zusammen mit seinem Sohn und Koautor Jonás Cuarón, auf Außerirdische und Fantasien über zukünftige technische Neuerungen und bringt die Handlung dadurch näher an unsere Zeit. Diese Fiktion könnte, so wird durch die realitätsnahe Ausstattung und die vortrefflich animierten Ansichten der Erde suggeriert, jeden Moment hoch über den Köpfen der Zuschauer stattfinden. Gleichzeitig werden bei intensiverer Betrachtung im Gesamtkonstrukt ähnlich eklatante Logiklücken erkennbar, wie es sie in vielen Science-Fiction-Werken gibt. Vieles davon kann man als künstlerische Freiheit auslegen. Ich für meinen Teil hätte mir an mehr als einer Stelle mehr Authentizität gewünscht.

Realitätsnähe hin oder her, die Bilder von Gravity sind atemberaubend. Alfonso Cuarón inszeniert sein Weltraumabenteuer in meisterlich durchdachten Plansequenzen, die das Gefühl von Schwerelosigkeit mühelos zu vermitteln vermögen. Wo 3D-Effekte in anderen Fällen als überflüssig erscheinen, tragen sie in diesem Film wesentlich zum Erlebnis bei. Von der Kamerafahrt neben den Protagonisten bis zum Blick aus dem Raumanzug ist die Abfolge der Bilder durchweg minutiös ausgearbeitet. Handwerklich und technisch ist Gravity ohne Zweifel eine Meisterleistung.

Positiv überrascht wurde ich außerdem vom Tempo, in dem die Ereignisse erzählt werden. Die Fülle an präsentierten Inhalten und Situationen ist größer, als es die Trailer vermuten lassen. Was der Regisseur in 90 Minuten Film packt ist beachtlich. Die dadurch vermittelte, permanente Unruhe ist in meinen Augen jedoch eine der größten Schwächen von Gravity. Aufgrund inhärenter Hektik bleibt dem Zuschauer wenig Zeit, um das Gefühl von absoluter Stille und Einsamkeit aufzubauen, das die unendlichen Weiten des Alls mit sich bringen sollte. Die grundsätzlichen Gefahren, die an unsere Urinstinkte appellieren und ganz ähnlich denen von Schiffbrüchigen auf hoher See sind, kommen zu kurz. Das Konzept von Gravity hätte das Potenzial gehabt, diese genüsslich zu zelebrieren. Mehr Ruhe und im Umkehrschluss mehr Spielzeit, hätte dem Film meiner Meinung nach gutgetan.

Von der Anzahl der beteiligten Schauspieler ist Gravtiy ein Kammerspiel. George Clooney mimt den herzlichen, etwas schrulligen und erfahrenen Matt Kowalsky sicher und ohne große Mühe. Seine Rolle ist, wie ich finde, bloß zu klein angelegt. Dadurch bleiben eine Menge Möglichkeiten ungenutzt, auch im Hinblick darauf, das Geschehen noch intensiver zu gestalten. Beachtlich ist die Leistung von Sandra Bullock, die fast den gesamten Film alleine tragen muss. Über weite Strecken gelingt ihr das. Ihre Dr. Ryan Stone wird in der Not von der unerfahrenen und staunenden Astronautin zur mutigen Heldin, die sich, allen Widrigkeiten zum Trotz, ihren Weg bahnt. Mir persönlich gefällt dabei der häufig vorgebrachte Vergleich mit Sigourney Weaver als Ripley nicht besonders. Zu schnell vollführt Sandra Bullock in Gravity ihren Wandel. Ripley stellt die Geduld des Zuschauers mit nur allzu menschlichen Reaktionen einen kompletten Film lang auf die Probe und tut immer wieder Dinge, die ein jeder von außen betrachtet für absolut unsinnig hält, die jedoch trotz allem nachvollziehbar sind – ob mit oder ohne gefährliche Aliens. Ihre Metamorphose verläuft langsamer und ist dadurch nachvollziehbarer. Dr. Stone hingegen schwankt allzu oft zwischen Weinerlichkeit und Tatendrang und ihr letztendliches Schlüsselerlebnis wirkt sehr konstruiert. Im Weltraum hört dich niemand schreien. Das wusste bereits Ellen Ripley. Es liegt weniger an der Schauspielerin, als am Drehbuch, dass die Schreie von Dr. Stone nach dem Verlassen des Kinosaals schneller verhallen als die von Ripley.

Bombastisch kommt Gravity nicht nur bildmäßig daher. Auch der Soundtrack von Steven Price geizt nicht mit Präsenz. Musikalisch wird die Geschichte stets passend unterstützt. Von laut bis leise von harmonisch bis kakofon nutzt der Komponist sämtliche Variationsmöglichkeiten aus. Die Konzentration liegt für meine Ohren ein bisschen zu sehr auf der Lautstärke. Etliche Szenen, die mit dezenterer Untermalung ebenfalls ihre Wirkung entfaltet hätten, werden förmlich totmusiziert. Das ist schade und verstärkt den Eindruck, dass bisweilen in der Ruhe die Kraft gelegen hätte.

Insgesamt bleibt Gravity für mich deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die größte Schwäche des Films ist gleichzeitig eine, die ich niemals erwartet hätte: Fehlender Mut, die Dinge mit mehr Bedacht anzugehen und durch Stille eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Trotz aller Kritikpunkte ist Gravity kein schlechter Film und es dank seiner Bilder auf jeden Fall wert, auf der großen Leinwand angesehen zu werden. Allein der Jubel im Vorfeld ließ noch mehr erwarten.

Ein bunter Strauß

Seit einiger Zeit hält sich die Themenvielfalt auf dieser Seite sehr in Grenzen. Meinen treuen Lesern ist dies sicherlich nicht entgangen. Die allermeisten meiner Artikel sind Filmkritiken. Der Grund dafür ist nicht etwa, dass mir nichts anderes mehr einfällt, über das ich schreiben könnte. Ganz im Gegenteil: Das Schreiben bestimmt täglich den größten Teil meiner Zeit. Allerdings fließen die Buchstaben, Wörter und Sätze dabei in ein sehr persönliches und neues Projekt: Ich schreibe an einem Roman.

In der ersten Zeit wollte ich mich zu meinem Vorhaben am liebsten gar nicht und gegenüber niemandem äußern, war ich mir doch nicht einmal sicher, ob es mir gelingen würde, einen solch großen Text am Stück zu verfassen. Inzwischen ist das Manuskript relativ weit fortgeschritten und ich bin mir sehr sicher, dass ich es auch beenden werde. Die Arbeit an meinem Buch macht mir sehr viel Spaß. Es war für mich an der Zeit, etwas vollkommen Neues zu probieren, etwas zu wagen. Dass das, was ich mir vorgenommen habe, nicht gerade leicht ist, habe ich schnell gemerkt. Die Entwicklung der Charaktere und der Geschichte ist eine sehr intensive Erfahrung, die, neben aller Freude daran, regelmäßig mit Zweifeln und Rückschlägen verbunden ist, denen ich mich stellen muss. Worum es in meinem Buch geht, werde ich vorerst für mich behalten. Schließlich ist es noch in Arbeit.

An dieser Stelle möchte ich allen Lesern meines Blogs für ihre Geduld danken. Der Strauß an Themen auf dieser Seite wird in absehbarer Zeit bunter werden. Neben all den Artikeln über Filme wird es in Zukunft wieder andere Inhalte geben. Vorerst bedürfen meine geschriebenen Helden jedoch noch einige Aufmerksamkeit.

Es donnern die Motoren

Selbst für mich als Menschen mit vielen und verschiedenen Interessen, gibt es Themen, für die ich mich wenig begeistern kann. Die Formel 1 gehört dazu. Obwohl ich schöne und schnelle Autos mag, empfinde ich das Beobachten von rasenden und am Ende trotz aller Kurven im Kreis fahrenden Boliden als nicht sonderlich spannend. Eingefleischte Fans wie Speedwriter33 mögen mich gerne als Banausin titulieren. Das nehme ich in Kauf.

Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass mich Ron Howards neuer Film, Rush (Link zu IMDB), nicht ins Kino locken konnte, wenngleich ich Chris Hemsworth für einen talentierten Schauspieler halte, der über das Image als langhaariges, blondes Muskelpaket hinauszuwachsen vermag. Das im Film beschriebene Duell der beiden Rennfahrer fand statt, bevor ich das Licht der Welt erblickte. Nichtsdestotrotz weiß ich um Niki Laudas spektakulären Unfall. Ich kann mich sogar daran erinnern, dass mich die Berichterstattung darüber im Fernsehen fasziniert hat, die im Zusammenhang mit Rückkehr des Fahrers in die Formel 1 wieder auflebte. Für mich blieb Niki Lauda seitdem der „Rennfahrer mit den verkohlten Ohren“. Morbide Dinge haben einfach schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bleibe dabei, mir im Kino Muskelmänner in getunten Sportwägen mit donnernden Motoren anzusehen und glänzende Lacke und schicke Lichter auf der Internationalen Automobil-Ausstellung zu bewundern. Das Beurteilen von Dingen, die mit dem „richtigen“ Motorsport zusammenhängen, überlasse ich Spezialisten. Deshalb freue ich mich sehr, dass Speedwriter33 eine wunderbare Filmkritik zu Rush geschrieben und auf seinem Blog veröffentlicht hat. Diese möchte ich allen Interessierten hiermit ans Herz legen (Link zum Artikel). Wer die Kommentarfunktion unter der Rezension vermisst, kann seine Anmerkungen gerne unter diesem Artikel loswerden.

Zwei Ballermänner

Nach den eher enttäuschenden Kinoerlebnissen, die mir R.I.P.D. und RED 2 in den letzten Wochen bescherten, blickte ich der nächsten Verfilmung einer Comic-Miniserie mehr als skeptisch entgegen. Die Herausforderung bei der Umsetzung einer Vorlage, die nicht genügend Inhalte für einen Film von über 100 Minuten Länge bietet, ist es, möglichst nahe am Original zu bleiben und die Geschichte gleichzeitig mit sinnvollen Inhalten zu ergänzen. Gewisse Änderungen bleiben in solchen Fällen nicht aus. Der erste Teil von RED war der eindrucksvolle Beweis, wie man es richtig macht und hielt für mich nach dem eher mäßig amüsanten Trailer zu 2 Guns als letzte Hoffnung und Begründung her, mir den Film auf der großen Leinwand anzusehen. Außerdem hatte ich viel Spaß beim Lesen der Comics und wusste, dass die Story einiges Potenzial für eine Filmumsetzung birgt. (Links in diesem Absatz zu IMDB.)

Robert „Bobby“ Trench ist ein Drogenfahnder. Jahrelang hat er sich unter dem Namen „Bobby Beans“ langsam die Karriereleiter in der Organisation des mexikanischen Drogenbarons Manny „Papi“ Greco hochgearbeitet. Er steht kurz davor, die Früchte seiner Arbeit endlich ernten zu können. Der als final geplante Deal verläuft anders, als erwartet. Aufgeben kommt für Bobby jedoch nicht in Frage. In einem verzweifelten Versuch, an Papis Geld zu gelangen und den Gangster damit zum Aufgeben zu zwingen, überfällt er zusammen mit Michael „Stig“ Stigman eine Bank. Was Bobby nicht weiß: Michael, den er für einen Kleinkriminellen hält, ist ebenfalls undercover unterwegs. In Wahrheit ist er ein Ermittler der Navy, der seine ganz eigenen Pläne für das erbeutete Geld hat. Bobby, Michael und Papi sind allerdings nicht die Einzigen, die hinter der beachtlichen Beute her sind … So beginnt eine aberwitziges Verwirr- und Versteckspiel in dessen Verlauf die Loyalität jedes Einzelnen auf den Prüfstand gestellt wird.

Wer Comics mag, dem kann ich die Vorlage nur empfehlen. Anlässlich des Films gibt es das englische Original als Sammelband in einer schicken Deluxe Edition mit Prägeelementen auf dem Cover (Link zur Produktseite auf Amazon.de). Autor Steven Grant und Zeichner Mateus Santoluco haben mit 2 Guns eine äußerst unterhaltsame und charmant illustrierte Geschichte um zwei ungleiche Partner geschaffen, die trotz aller Meinungsverschiedenheiten und falscher Vorgaben zusammenarbeiten müssen. Der betont einfach anmutende Zeichenstil harmoniert dabei perfekt mit den redegewandten Protagonisten. Eine Fortsetzung ist unter dem Namen „3 Guns“ in Arbeit. Ich freue mich darauf.

Erstaunlich viel der Originalgeschichte wurde in den Film übernommen. All die wundervollen Szenen, in denen sich Bobby und Michael ein ums andere Mal einen herrlichen verbalen Schlagabtausch liefern – und wenn es bloß um ein Frühstück geht – wurden von Drehbuchautor Blake Masters gekonnt für die Leinwand adaptiert. Die Veränderungen, die vorgenommen wurden, sind nachvollziehbar und verbiegen die Handlung in keinster Weise. 2 Guns bleibt, was es vorher bereits war: Eine herzerfrischende und spannende Buddy-Story. Regisseur Baltasar Kormákur inszeniert das Thema so klassisch, wie es ihm gebührt. Stilistisch orientiert er sich dabei an lieb gewonnenen Filmen der 80er und 90er Jahre, wie Lethal Weapon oder Stirb langsam – Jetzt erst recht, in denen handfeste und teilweise explizite Action mit einer ordentlichen Portion Humor gewürzt wird. Das Ergebnis passt perfekt und bringt eine Art Film zurück, die schon lange ein würdiges Comeback verdient – nicht als Element, wie es Shane Black in Iron Man 3 versuchte, sondern als eigenständiges Werk. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind großartig und die Szenen, in denen die beiden Helden zu ihren Ballermännern greifen und ihre Gegner aufmischen, sind eine erfrischende Abwechslung zur zunehmenden Effekthascherei Hollywoods. Von der staubigen Autoverfolgungsjagd in der Wüste bis zu einer Schleichszene in Stigs Apartment, bei der Sam Fisher neidisch werden würde, weiß 2 Guns in jeder Minute zu unterhalten. (Links in diesem Absatz zu IMDB.)

Einen Großteil seines Charmes hat 2 Guns seinen Darstellern zu verdanken. Mark Wahlberg, der seit Kurzem zu seiner alten, körperlichen Form zurückgefunden hat, passt perfekt in der Rolle des geschwätzigen und vorlauten Michael Stigman. Manchmal sind Worte eben stärker als Waffen. Im zur Seite steht Denzel Washington als tiefenentspannter Bobby Trench, der nach einigen ernsteren Rollen sichtlich Spaß an einer Abwechslung zu haben scheint. Edward James Olmos Part als Papi Greco ist vergleichsweise klein, jedoch beweist auch er eine Menge Humor. In weiteren Rollen sind Paula Patton als Deb Rees, Bobbys Partnerin bei der DEA und James Marsden als Harold Quince, Stigs Kommandant bei der Navy zu sehen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dem gesamten Ensemble bei der Arbeit zuzusehen und am Ende des Films verließ ich den Kinosaal mit einem breiten Grinsen.

Dass 2 Guns in den USA hinter den Erwartungen zurückblieb, empfinde ich persönlich als schade. Mutmaßlich ist die aktuell sehr große Konkurrenz schuld daran. Dieser Film verdient in meinen Augen mehr Beachtung, weshalb ich ihn Fans von klassischer Kumpelaction und flotten Sprüchen ans Herz legen möchte.

Zurück in die Finsternis

Er ist zurück! Neun Jahre mussten Fans des muskelbepackten und kahlköpfigen Richard B. Riddick, der mit markigen Sprüchen und handfester Action sein Universum aufmischt, auf einen dritten Leinwandauftritt ihres Antihelden warten. Dazwischen hieß es stark sein und gegebenenfalls auf die Videospiele The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay und The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena zurückgreifen (Links zu Wikipedia). Das erste Mal tauchte der von Vin Diesel verkörperte Verbrecher mit biologisch integrierter Nachtsicht im Jahr 2000 in Pitch Black – Planet der Finsternis (Link zu IMDB) auf. Vier Jahre später erschien die Fortsetzung Riddick – Chroniken eines Kriegers (The Chronicles of Riddick, Link zu IMDB). Zusätzlich zu Letzterem erschien mit Riddick – Krieger der Finsternis (The Chronicles of Riddick: Dark Fury, Link zu IMDB) ein animiertes Abenteuer, das die Brücke zwischen der ersten beiden Filmen schlug. Die Marke „Riddick“ hat also schon einige Jahre auf dem Buckel und eine gewisse Vorgeschichte.

Der neueste Streifen mit dem sperrigen, deutschen Titel Riddick – Überleben ist seine Rache (Riddick) schließt direkt an die Ereignisse in „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ an. Richard B. Riddick ist der Lord Marshal und damit alleiniger Anführer der Necromonger und herrscht über deren Welt. Das reine Regieren liegt dem wilden Furyaner nicht besonders. Zwar bieten ihm die ständigen Attentate eine gewisse Herausforderung, allerdings verleidet ihm der Zwang, rund um die Uhr vor jedem auf der Hut zu sein, gehörig den Spaß an sämtlichen Vorzügen des Königsdaseins. Er beschließt deshalb die Krone fallen zu lassen und stattdessen lieber wieder auf Reisen zu gehen. Die Sehnsucht zieht ihn zu seiner Heimat: Furya. Auf dem Weg durch den Weltraum wird er von seinen Gefolgsleuten hintergangen und auf einem unwirtlichen Planeten zum Sterben zurückgelassen. Riddick nicht Riddick, wenn er sich so leicht beseitigen ließe. Verwundet und einsam erkennt er seine Chance, an dieser Erfahrung zu wachsen und zu seinem alten, wilden und nicht domestizierten Ich zurückzufinden. Sein neuer Aufenthaltsort ist gespickt mit gefährlichen Kreaturen, die Riddick für sein Training nutzt. Als er ein Notsignal ins All schickt und Söldner darauf antworten muss der Furyaner alle Register ziehen, um zu überleben.

Mit Riddick – Überleben ist seine Rache kehrt das bewährte Team zurück, das den Weltraumepos ursprünglich aus dem Boden gestampft hat. Regisseur David Twohy schreibt seine Saga dort fort, wo sie vor Jahren abgelegt wurde und führt sie gleichzeitig zu ihren Wurzeln zurück. Wo „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ wuchtig und mit vielen neuen Charakteren und exotischen Welten daherkam, in denen Riddick selbst fast ein wenig unterging, besinnt sich der neue Film der Reihe wieder frei auf das Motto „weniger ist mehr“. Und das mit Erfolg. Die Geschichte konzentriert sich voll und ganz auf den Weltraum-Macho mit der sonoren Stimme – knackige Einzeiler und allerlei übermännliches Gehabe inbegriffen. Ein weiteres Mal muss der Held in der Finsternis seine besonderen Fähigkeiten nutzen, um sich gegen menschliche und monströse Widersacher zur Wehr zu setzen. Nach „Pitch Black – Planet der Finsternis“ ist das freilich nichts Neues mehr, jedoch nach wie vor äußerst unterhaltsam. Kombiniert mit Spezialeffekten, die besser hätten sein können aber nicht müssen, ergibt sich – untermalt vom Bombast-Soundtrack in gewohnter Riddick-Manier von Graeme Revell – die wohlige Atmosphäre eines qualitativ hochwertigen B-Movies. Dieser Ausdruck ist keinesfalls negativ gemeint, denn ein zu teures und aufpoliertes Gewand würde dem Krieger mit den glänzenden Augen weniger gut zu Gesicht stehen. Dieses kleine Bisschen, das an einigen Stellen zu wenig und an anderen zu viel ist, macht die Welt von Riddick so eigentümlich, einzigartig und unperfekt wie ihre Hauptfigur.

Dass Vin Diesel, der angeblich sein Haus verpfändet hat, um Riddick – Überleben ist seine Rache drehen zu können, viel an der untrennbar mit ihm verwachsenen Figur liegt, ist hinreichend bekannt. Er war es, der die Marke Riddick über die Jahre hinweg am Leben hielt und dem Furyaner sogar in den Videospielen seine markante Stimme lieh. Richard B. Riddick ist eine Paraderolle für den smarten Muskelmann. Keiner kann unter der schwarzen Taucherbrille so herrlich grinsen, wie er. Keiner kann die Lumpengewänder dramatischer für einen Kampf abwerfen. Alle anderen Schauspieler, so muss man leider sagen, sind mehr oder weniger Kanonenfutter. Die bunte Söldnertruppe, die nicht bloß äußerliche Unterscheidungsmerkmale aufweist, erscheint als passende Mischung. Wie bei einem guten Western braucht ein großer (Revolver)Held immer auch eine Menge fieser Schurken, die er niederstrecken kann und die nach Möglichkeit nicht alle gleich aussehen. Durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten herausstechen können immerhin Matt Nable und Katee Sackhoff als straff organisiertes Team, das systematisch Jagd auf Riddick macht. Beide schaffen es, ihrer Figuren zumindest eine gewisse Tiefe zu verleihen. Muckis und Mut hat der Rest allemal und das Ergebnis zeigt, dass sicherlich alle der im Gegensatz zu anderen Filmen recht kurzen Liste von Beteiligten ihren Spaß beim Dreh hatten.

Wer Riddick und sein düsteres Universum mag, der sollte sich Riddick – Überleben ist seine Rache auf keinen Fall auf der großen Leinwand entgehen lassen. Alle, die bisher noch nicht mit dem Furyaner in Berührung gekommen sind, oder nicht mit allen Einzelheiten der Materie vertraut sind, sollten auf einen Kinobesuch dennoch nicht verzichten. Dieser Film kann trotz allen Querverweisen für sich selbst stehen. Die testosterongeladene und mitunter ziemlich blutige Action sorgt für Kurzweil und 119 Minuten vergehen wie im Flug. Riddick bleibt eben Riddick.
Gleichzeitig erbringt Riddick – Überleben ist seine Rache den beruhigenden Beweis, dass Filme selbst dann für eine vergnügliche Zeit sorgen können, wenn sie nicht 100 Prozent perfekt sind. Das Wichtigste ist ein stimmiges Konzept und dass der Wille neben Können und technischen Raffinessen deutlich erkennbar ist. Ein weiterer Riddick Film? Von mir aus gerne, nur bitte nicht wieder erst in neun Jahren.

Hinter der Fassade

Gute Komödien – egal welchem Subgenre sie angehören – sind in den letzten Monaten auf der Kinoleinwand schwer zu finden. Nach dem Totalausfall, den Hangover 3 darstellte, sowie einigen weiteren, nur sehr bedingt witzigen Streifen, wie R.I.P.D. und RED 2, ist mein Bedürfnis nach Lachern noch lange nicht gestillt – wenngleich Michael Bays Pain & Gain bereits eine angenehme und äußerst bissige Abwechslung bot (Links zu den jeweiligen Artikeln). Angelockt von dem sehr lustigen Trailer habe ich deshalb für Wir sind die Millers (We’re the Millers) einen zusätzlichen Kinobesuch eingelegt.

David Clark ist Drogendealer. Wo andere seiner Zunft rigoros, skrupellos und brutal vorgehen, zieht er es vor, seine Geschäftsbeziehungen auf freundschaftlicher Basis zu führen und er verkauft seine Ware nicht an Minderjährige. Über seine finanzielle Ausbeute kann sich David nicht beschweren, und so kommt es ihn teuer zu stehen, als er eines Tages ausgeraubt wird. Sein Boss, der schmierige Brad Gurdlinger, macht ihm zum Begleichen der entstandenen Schulden ein verlockendes Angebot: David soll nach Mexiko reisen und dort „eine klitzekleine Menge Gras“ abholen und über die Grenze in die USA schmuggeln. Um nicht aufzufallen, kauft er sich kurzerhand eine Fake-Familie ein. Diese besteht aus seiner Nachbarin, der Stripperin Rose O’Reilly, dem achtzehnjährigen Kenny Rossmore, ebenfalls aus Davids Nachbarschaft und der Ausreißerin Casey Mathis. Als Bilderbuchfamilie sollen die Drei für Daves Operation als perfekte Tarnung herhalten. Schon die sehr unterschiedlichen Charaktere der mehr oder weniger freiwillig zusammengewürfelten „Millers“ – wie sie sich fortan nennen – sorgen für ordentlich Zündstoff auf dem Schmuggelurlaub. Hinzu kommen etliche zusätzliche Probleme. Vom Fahrzeug über die Menge der zu transportierenden Ware bis zum eigentlichen Grund für die Reise, verläuft nichts so richtig rund. Was als harmloser Road Trip beginnt, wird schnell zur Zerreißprobe für die Nerven aller Beteiligten.

Wir sind die Millers ist ein sehr unterhaltsamer Film. Regisseur Rawson Marshall Thurber gelingt der Spagat zwischen Zoten und Sympathie, zwischen verbalen und optischen Schlägen unter die Gürtellinie und romantischen Momenten. Wer knallharte Schenkelklopfer am laufenden Band erwartet und die Grenzen des guten Geschmacks ausloten möchte, wird enttäuscht werden und muss auf Bad Grandpa (Link zu IMDB) warten. Hier und da hätten die Millers eventuell noch eine Schippe draufpacken und ruhig etwas krasser sein können. Nötig, um den Zuschauern für 110 Minuten Spaß bereiten zu können, ist das allerdings nicht. Die Spitzen in Wir sind die Millers sind spaßig genug.

Die Schauspieler haben allesamt sichtlich Freude bei der Arbeit. Jennifer Aniston macht als Stripperin Rose nicht nur optisch eine gute Figur. Jason Sudeikis mimt den freundlichen Drogendealer Dave realistisch genug, ohne dabei auf hinreißende Mimik zu verzichten und ohne zu viele Grimassen zu schneiden. Ed Helms dagegen verlässt sich als Daves Boss, Dave Gurdlinger, zu sehr auf den Unterhaltungsgehalt seiner Gesichtszüge. Will Poulter und Emma Roberts disharmonieren wunderbar als aufmüpfige Miller-Sprösslinge, Kenny und Casey. Weiteren Rollen, wie die der Camperfamilie Fitzgerald, sind gleichfalls treffend besetzt. Die schönste Botschaft, die alle Beteiligten vermitteln, ist die, dass die Millers hinter der Fassade zwar vielleicht keine richtige Familie, aber eben nur Menschen sind. Gelacht wird mehr mit ihnen, als über sie.

Verglichen mit „R.I.P.D.“ und „RED 2“ enthält Wir sind die Millers mehr originelle Szenen und vor allen Dingen mehr sehenswertes Material, als all die Gags, welche die Trailer bereits verraten. Mir persönlich kommt einzig das sehr weichgespülte Hollywood-Happy-End ein bisschen zu süß daher. Michael Bays Bodybuilder sind ein gehöriges Stück mehr actionorientiert, pointierter in Sachen kritischer Untertöne und schwarzhumoriger. Dennoch ist Wir sind die Millers für alle sehenswert, die im Kino einmal wieder herzlich lachen möchten – auch in Anbetracht dessen, was die Vorschau auf die nächsten Wochen im Komödiengenre hergibt.

Älter, härter, aber nicht besser

Die Verfilmung des gleichnamigen Comics, RED, aus dem Jahr 2010, ist ein Paradebeispiel dafür, wie man einer Comic-Miniserie für das Medium Film gleichzeitig treu bleiben und sie erweitern kann (Links zu Wikipedia und IMDB). Zugegebenermaßen wäre es nur ein Kurzfilm geworden, wäre man der Vorlage in diesem Fall akribisch gefolgt. Der Film seinerseits führte zu weiteren Comicheften, basierend auf den in ihm enthaltenen Neuerungen. Comic und Film und Comic zum Film konnten mich gleichermaßen begeistern weswegen ich mich sehr auf die Kinofortsetzung freute. Sehr zu meiner Enttäuschung kann das Endprodukt, RED 2, nicht das halten, was der unterhaltsame Trailer verspricht.

Die Geschichte der Fortsetzung schließt zeitlich relativ nahe an die des ersten Teils an. Frank Moses, CIA-Top-Agent im Ruhestand und seine ehemalige Sachbearbeiterin, Sarah Ross, versuchen sich an einem normalen Leben als Paar. Franks bester paranoider Freund und ehemaliger Kollege, Marvin Boggs, ist davon überzeugt, dass die beiden nach wie vor verfolgt werden und dass deshalb auch Sarah in Gefahr ist. Die Warnungen ignoriert Frank galant, bis er schließlich von einer Horde feindlicher Agenten angegriffen wird. Zusätzlich erfährt er von der englischen MI6-Agentin Victoria, dass sie beauftragt wurde, ihn und Marvin zu töten. Die beiden sind die letzten Agenten, die von einer geheimen Operation namens Nightshade wissen. Nightshade ist eine gefährliche Waffe, die von Dr. Edward Bailey, einem hochintelligenten Wissenschaftler entwickelt wurde. Die Rentneragenten begeben sich auf die Suche nach Nightshade und deren Erfinder. Ihre Jagd führt sie quer durch Europa, wobei ihnen der Profikiller Han Cho-Bai immer auf den Fersen ist.

Die Gefühle, die mich bei RED 2 während des gesamten Films beschlichen, waren ganz ähnliche wie bei R.I.P.D. (Link zum Artikel). Ein weiteres Mal wurde großes Potenzial mit einer hanebüchenen Geschichte verschenkt. Zu hektisch wechselt das Geschehen von einem Ort zum anderen, wenngleich die Überblendungen im Comicstil filmisch sehr gut gemacht sind. Zu abstrus ist das Gebilde rund um die Superwaffe und ihre angebliche Wirkung. RED 2 wirkt wie eine Ansammlung aneinandergereihter und obendrein misslungener kurzer Sketche, in denen der rote Faden zu oft einfach unter geht. Eine Story rund um supergeheime Superagenten kann freilich anderen Gesetzen unterliegen, als die Realität. Diese müssen jedoch erkennbar bleiben. Die Macher von RED 2 scheinen sich darauf verlassen zu haben, dass der Humor all die Lücken und an den Haaren herbeigezogenen Plottwists gekonnt überspielen würde. Leider schwächelt der Film auch in Sachen Gags. Langgezogene Unterhaltungen kommen nicht auf den Punkt, Pointen bleiben teilweise ganz aus und wahnsinnig viele Möglichkeiten für Anspielungen – beispielsweise auf andere Rollen des gesamten Ensembles oder auf andere Filme – werden schlichtweg nicht genutzt. Trotz einiger wirklich gut gemachter Actionszenen will RED 2 einfach nicht zünden.

Die Schwächen hinsichtlich der Story sind rätselhaft, waren für RED 2 doch die gleichen Drehbuchschreiber am Werk, wie für den ersten Teil. Vielleicht liegt es tatsächlich bloß am Wechsel des Regisseurs. Dean Parisot gelingt es nicht, das Erbe von Robert Schwentke gekonnt weiterzuführen. Bei der Betrachtung des Filmteams kann ich nicht umhin, zu denken, die Regisseure von RED 2 und „R.I.P.D.“ hätten eventuell besser ihre Stühle getauscht.

Der Besetzung von RED 2 kann man wenig vorwerfen. Ihre Bereitschaft, mit viel Humor an die Arbeit zu gehen, ist durchweg erkennbar. Es hapert einfach an der Verwertung. Bruce Willis ist nach wie vor die Idealbesetzung für den harten Agenten, Frank Moses, und auch Marvin Boggs könnte von keinem gekonnter verkörpert werden, als von John Malkovich. Die beiden Schauspieler harmonieren als Dream-Team perfekt. So sind die wenigen Szenen gleichzeitig die unterhaltsamsten, welche die Zwei alleine bestreiten. Die Rolle von Mary-Louise Parker als Sarah Ross wurde meiner Meinung etwas zu groß angelegt. Anthony Hopkins bekommt hingegen als undurchsichtiger Dr. Edward Bailey viel zu wenig Zeit auf der Leinwand. Die Paarprobleme zwischen Sarah und Frank werden von der Randerscheinung zum unnötigen Hauptthema des Films. Das Agentenrentnertum, dem RED 2 (RED = Retired Extremely Dangerous) seinen Namen verdankt, gerät deshalb an zu vielen Stellen in den Hintergrund. Großartig spielt ein weiteres Mal Helen Mirren und beweist ein solches Maß an Selbstironie, wie es in Hollywood selten zu finden ist. Wenn sich ihre Figur als geistesgestört ausgibt, um sich in ein Sanatorium einzuschleusen und behauptet, sie sei die Queen, kann man nur herzlich lachen. Dass Byung-hun Lee der geborene Actionstar ist spätestens seit den beiden GI-Joe-Hollywoodblockbustern bekannt. Wirklich negativ fällt lediglich das versteinerte Gesicht von Catherine Zeta-Jones auf. Ihre Darbietung als russische Topspionin und Exfreundin von Frank wirkt schrecklich lust- und emotionslos.

Im direkten Vergleich mit anderen Filmen aus dem aktuellen Kinoprogramm ist RED 2 mit besseren Actionszenen unterhaltsamer als „R.I.P.D.“. Wenn Byung-hun Lee und Helen Mirren zusammen im blauen Sportwagen eine Autoverfolgungsjagd in bester Fast-and-Furious-Manier hinlegen, ist das wirklich sehenswert. Gemeinsam haben die beiden Filme, dass sie ihre besten Szenen bereits in den Trailern verheizen. Roland Emmerichs klassisch inszenierter Actioner, „White House Down“, kann in Sachen lockerer Atmosphäre und Story verglichen mit RED 2 an entscheidenden Stellen punkten.

Als Fan des ersten Teils will ich RED 2 mögen. Dank zu vieler verschenkter Chancen will mir das am Ende jedoch einfach nicht gelingen. Frank Moses und Konsorten sind älter und vielleicht auch härter geworden, aber besser ist ihr neuer Kinoauftritt leider nicht.

Stadt ohne Helden

Schon lange stand The Wire auf meiner persönlichen Must-See-Liste. Inzwischen habe ich die fünf, mit jeweils 10 bis 13 Episoden relativ kurzen Staffeln der mittlerweile abgeschlossenen TV-Serie gesehen und bin restlos begeistert. The Wire wird nicht umsonst von Fans und Kritikern hoch gelobt und in den Fernseholymp gehoben.

Die Serie beleuchtet das Leben in Baltimore aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei jede Staffel einen anderen Schwerpunkt hat. Neben der Arbeit der örtlichen Polizei mit ihren verschiedenen Einheiten, wird der Kampf gegen Drogen und Gewalt auch aus Sicht der Dealer, Drogenbosse und Süchtigen gezeigt. Darüber hinaus erzählt The Wire die Geschichten von Politikern, Hafenarbeitern, Lehrern und Journalisten und davon, welchen Herausforderungen und Problemen sie sich während ihrer Arbeit und im Rest ihres Alltags stellen müssen. Die TV-Serie folgt ihren Protagonisten stets unprätentiös, realitätsnah und ohne Übertreibung. Die Kamera verfolgt und zeigt, ohne jegliche Wertung. Auf Musikuntermalung wird, bis auf wenige Ausnahmen, fast vollständig verzichtet.

Die komplexen Verflechtungen und Zusammenhänge werden nur langsam enthüllt. Wer genau hinsieht wird oftmals mit winzigen und hochinteressanten Details belohnt. Aufgrund der schieren Masse an Charakteren verlangt The Wire dem Zuschauer einige Konzentration und Mitarbeit ab. Diese TV-Serie kann nicht einfach nebenbei konsumiert werden. Dafür sind die Inhalte außerdem zu schwer verdaulich. Gekonnt bauen die Macher ihren Plot auf, in dessen Verlauf keiner vor Enttäuschungen und Stolpersteinen sicher ist und jeder irgendwann von der bitteren und harten Realität eingeholt wird. Lichtblicke, das wird schnell klar, sind rar, klein und kostbar.

The Wire zeigt eine Stadt ohne wirkliche Helden. Jeder einzelne Charakter hat zwei Seiten. Wurde eine davon – je nachdem ob positiv oder negativ – eine Weile beleuchtet, kommt schlagartig die andere wieder zum Vorschein. Wechselbäder der Gefühle sind dem Zuschauer deshalb gewiss und Ausnahmen gibt es keine. Dafür sind alle Protagonisten ausnahmlos menschlich. Dass die Figuren so vielschichtig sind, ist nicht nur den Autoren, sondern auch den großartigen Schauspielern zu verdanken. Egal ob Dominic West als Detective McNulty, Idris Elba als Drogenboss Russel „Stringer“ Bell, Andre Rojo als Drogenabhängiger und Informant „Bubbles“, Lance Reddic als Police Lieutenant Cedric Daniels oder Michael K. Williams als Räuber Omar Little, der davon lebt, Gangster zu bestehlen – um nur einige Beispiele zu nennen – wurde jede Rolle treffsicher besetzt. Die Akteure spielen allesamt mit sichtlicher Hingabe.

Um diese Serie genießen zu können, sollte man sich im Voraus nicht zu viele Gedanken darüber machen, was einen möglicherweise erwartet und getrost die Rolle des unvoreingenommenen Beobachters, die die Macher für ihre Zuschauer vorgesehen haben, einnehmen. Die Belohnung ist ein intensives Erlebnis, eine Achterbahnfahrt der Gefühle und jede Menge Stoff zum Nachdenken. The Wire beleuchtet eine typisierte postindustrielle amerikanische Stadt. Viele der dargestellten Probleme sind allerdings auch für den Rest der Welt nicht ganz undenkbar und nicht allzu fern. Ich kann vor den Machern nur den Hut ziehen und jedem, der die TV-Serie noch nicht kennt, eine dringende Sehempfehlung aussprechen – im englischen Originalton, versteht sich.

Hausbesetzung leicht gemacht

Die Filme von Roland Emmerich sorgten bei mir in den letzten Jahren regelmäßig für Gefühlschaos. Ich liebe es, mir gut gemachte und groß angelegte Zerstörung auf der Kinoleinwand anzusehen. Deshalb locken mich die Trailer zu den Filmen des Regisseurs jedes Mal ins Lichtspielhaus meiner Wahl. Nach Stargate und Independence Day war ich von den Qualitäten des auf Action spezialisierten Regisseurs vollkommen überzeugt und – ich gebe es gerne und offen zu – auch an seiner Interpretation von Godzilla fand ich Gefallen. Danach konnte ich mich mit keinem seiner Werke mehr so richtig anfreunden. Ab dem Jahr 2000 klafft diese riesige Lücke, in der ich mir, durch Werbung verleitet, zwar jeden Emmerich-Film angesehen habe, danach aber stets mit langem Gesicht und bitter enttäuscht den Kinosaal verlassen habe. An den Effekten konnte ich nie etwas aussetzen. Es sah zweifellos immer hübsch aus, wenn die Welt unterging. Allein die langatmige und pathetische Präsentation empfand ich teilweise als nahezu unerträglich.
Im Geiste hatte ich Herrn Emmerich deshalb bereits auf meine persönliche „Schwarze Liste“ gesetzt – zu Herrn Soderbergh und all den anderen Filmemachern, die es geschafft haben, mich mehrfach bitter zu enttäuschen und für die ich die Hoffnung aufgegeben habe. Dann sah ich allerdings den Trailer zu White House Down und da war sie wieder: die Möglichkeit, dass auf Jahre der brachialen, lauten Langeweile endlich wieder ein unterhaltsamer Film folgen könnte. Eine letzte Chance wollte ich dem Landsmann noch gewähren. Und siehe da: Er hat sie genutzt!

Bei White House Down ist der Name Programm. Der U.S. Capitol Police Officer John Cale ist dem Sprecher des Repräsentantenhauses als Personenschützer zugeordnet und dank seines Jobs regelmäßig im Weißen Haus unterwegs. Dem geschiedenen Vater einer Teenagerin will es trotz aller Bemühungen nicht recht gelingen, seinen Platz im Leben zu finden. Das Verhältnis mit Ex-Frau und Kind ist gespannt. Um die Karriereleiter zu erklimmen, bewirbt er sich um eine Stelle bei der Leibwache des Präsidenten, dem Secret Service. Seine Tochter Emily interessiert sich sehr für Politik, ist ein großer Fan von Präsident James Sawyer und träumt schon lange von einem Besuch im Weißen Haus. John organisiert Eintrittskarten für sich und Emily und verbindet sein Vorstellungsgespräch kurzerhand mit einem Vater-Tochter-Ausflug. Seine Unterhaltung mit Secret Service Agentin Carol Finnerty verläuft alles andere als gut. Da John als Querkopf und bisweilen sehr eigensinniger Charakter gilt, befürchtet sie, er könne für den Secret Service nicht zuverlässig genug sein und lehnt seine Bewerbung ab. Gegenüber seiner Tochter verschweigt er die Absage und die beiden schließen sich einer Tour durch das Gebäude an. Was als gemütlicher Rundgang beginnt, endet in einer waghalsigen Verbrecherjagd, bei der John seinem Traumjob ungewollt so nahe kommt, wie er es auf normalen Wege vermutlich nie wäre. Eine Truppe, bestehend aus einigen der gefährlichsten Männer Amerikas, startet eine Geiselnahme mitten im Weißen Haus und John Cale allein kann und muss sie stoppen.

Die Handlung hört sich schwer nach „Stirb langsam“ an? Sie ist in der Tat bloß eine Abwandlung der guten, alten Ein-Mann-gegen-die-Welt-Story. Nichtsdestotrotz funktioniert das Konstrukt von Drehbuchautor James Vanderbilt, so klassisch und oft genutzt es auch sein mag. Es ist der Stoff, aus dem gute Actionfilme gemacht sind. Dass White House Down unterhält ist zu großen Teilen der Story und den schwungvollen Dialogen zwischen den Charakteren geschuldet. Sie sind das nötige Gegengewicht zu dem Pathos, das der Regisseur hinzufügt. Die Geschichte ist genau so heroisch, wie sie sein muss, humorvoll und nicht ohne mild eingestreute Zeitkritik. Die Gefahr für den Präsidenten kommt nicht von außen. Für mich gehört James Vanderbilt zu den talentiertesten Drehbuchschreibern für Actionfilme in Hollywood. Sein Können und sein Gefühl dafür, alten Erzählungen neues Leben einzuhauchen, hat er bereits mit The Amazing Spider-Man eindrucksvoll bewiesen. Auf die Fortsetzung der neuen Kinoabenteuer des Netzschwingers und auf das Leinwand-Comeback von Robocop, für die er sich jeweils ebenfalls das Drehbuch verantwortlich zeigt, bin ich sehr gespannt.

Roland Emmerich seinerseits nutzt White House Down dazu, sich neben den Effekten wieder mehr auf Figuren und Dialoge zu konzentrieren. Endlich ist Destruktion nicht mehr das tragende Element des Films, sondern unterstützendes Beiwerk. Ein Actionfilm braucht zwar keine tiefsinnige Handlung – White House Down ist da keine Ausnahme – jedoch nutzt der größte Krawall am Ende nichts, wenn er rein dem Selbstzweck dient. Über durchaus existente Logiklücken muss man großzügig hinwegsehen können. In der Welt von White House Down ist manches furchtbar einfach. Superverbrecher hin oder her, so leicht lässt sich das Weiße Haus sicher nicht besetzen. Als purer, klassischer und gut gemachter Actionfilm funktioniert das Ganze trotz einiger kleiner Längen wunderbar. Roland Emmerich versteht als einer von wenigen Filmemachern die Wichtigkeit von Details bei Spezialeffekten. Wenn er Teile des Weißen Hauses unter der Wucht von diversen Explosionen zusammenbrechen lässt, wird der Flug von jeder Glasscherbe und jedem Steinbrocken penibelst inszeniert. Der Regisseur zeigt ein weiteres Mal wie beeindruckend – und in gewisser Weise schön – Zerstörung sein kann.

Die Auswahl der Schauspieler ist durchweg gut gelungen. Channing Tatum stehen das weiße Feinripp-Unterhemd und seine Rolle als zupackender Einzelgänger John Cale gut. Ich mochte ihn schon als Actionheld in den beiden G.I.-Joe-Filmen. Jamie Foxx bildet als James Sawyer die perfekte zweite Hälfte des Duos, das sich Raum für Raum gemeinsam durch das weiße Haus kämpft. Sein Präsident ist Staatsmann und Kumpeltyp zugleich, ohne dass etwas davon aufgesetzt wirkt. Bemerkenswert ist ein weiteres Mal die Leistung von Joey King als Emily Cale. Die Schauspielerin gehört meiner Meinung nach zu den derzeit begabtesten Jungtalenten. Dass die Unvernunft ihrer Figur dem Zuschauer des Öfteren die Haare zu Berge stehen lässt und gehörig auf die Nerven geht, ist beabsichtigt und gewissermaßen ihr Verdienst. Joey King ist wandelbar und in der Lage verschiedenste Emotionen überzeugend darzustellen – etwas, was für Nachwuchstalente leider nicht mehr selbstverständlich zu sein scheint. James Woods zeigt seit Längerem wieder große Lust am Spielen als Chef des Secret Service, Martin Walker, und Lance Reddick präsentiert sich routiniert in seiner Paraderolle als uniformierter Staatsdiener und Stellvertretender Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs. Maggie Gyllenhaal geht als Carol Finnerty im Tumult etwas unter, bietet aber als dauergestresste und sichtbar übermüdete Secret Service Agentin eine wohltuende Abwechslung zu den üblichen makellosen Filmgestalten. Sehr positiv aufgefallen ist mir Jason Clarke als durchtriebener Geiselnehmer, Emil Stenz. Er zelebriert den harten Bösewicht mit jeder Faser und bietet den idealen Gegner für krachende Schusswechsel mit Channing Tatum.

Mit White House Down kann Roland Emmerich die selbst gegrabene, breite Kluft aus belanglosen Weltuntergängen und schierem Ergötzen an tricktechnischen Möglichkeiten überbrücken. Dank der richtigen Mischung aus Buddy-Humor, klassischer Action, überzeugenden Darstellern und bombastischen Spezialeffekten kann sein neuer Film über die gesamte Länge unterhalten. White House Down ist keinesfalls der beste Actionfilm des Jahres und wird sicherlich keinen Platz in meinen persönlichen Top 10 für 2013 einnehmen. Verglichen mit den Werken des Regisseurs in den vergangenen Jahren, ist die Rettung des Präsidenten jedoch ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wer einen Actionfilm im Stil von Independence Day und Armageddon sucht, der sollte sich White House Down im Kino ansehen. Diese Hausbesetzung ist für die große Leinwand gemacht.

Einen direkten Vergleich von White House Down mit Olympus Has Fallen werde ich zu gegebener Zeit nachholen. Leider habe ich Antoine Fuquas Film zum gleichen Thema im Kino verpasst und warte nun auf dessen Veröffentlichung auf Blu-ray.

(Links im gesamten Artikel zu IMDB.)

Der Cop und der Cowboy

Ein amüsanter Comic als Vorlage, ein gut gemachter Trailer, ein Regisseur, der sein Talent für actionreiche und humorvolle Filme bereits bewiesen hat und eine Besetzung aus guten Schauspielern. Diese Zutaten ließen bei R.I.P.D. auf einen Film hoffen, der zumindest für einen Abend zu unterhalten weiß. Umso enttäuschender war das Ergebnis dieser eigentlich guten Mischung.

Nick Walker ist Polizist beim Boston Police Department. Er ist glücklich verheiratet und sein Leben verläuft in geregelten Bahnen. Die einzigen Sorgen, die ihn plagen, sind die um das nötige Kleingeld, von dem er gerne etwas mehr hätte. Eigentlich ist Nick ein grundehrlicher Kerl, aber als bei einer Razzia Gold gefunden wird, nutzen er und sein Partner, Bobby Hayes, die Gelegenheit und schaffen etwas davon für sich zur Seite. Bevor er in der Sache weitere Schritte unternehmen kann, werden die beiden Cops zu einem Einsatz gerufen. Der geht für Nick gründlich in die Hose. Er stirbt.
Bevor er vor das Jüngste Gericht treten kann, wird er vom Rest in Peace Department rekrutiert. Das R.I.P.D. ist eine himmlische Polizeieinheit, die dafür sorgt, dass die Toten auch wirklich in Frieden ruhen. Die besten verstorbenen Gesetzeshüter der Welt haben die Aufgabe sogenannte Deados einzufangen und zu ihrer letzten Verhandlung zu überführen. Diese untoten Monster wandeln in Menschenkörpern getarnt unter den Lebenden. Da Nick noch neu beim R.I.P.D. ist und seine Situation erst begreifen muss, wird er dem erfahrenen Revolverhelden Roy Pulsipher zugeteilt. Der kauzige US Marshal ist alles andere als erfreut über seinen neuen Partner, arbeitet er doch viel lieber alleine. Das ungleiche Team macht sich an die Arbeit und muss schnell feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Mit seiner Comicvorlage (Link zur aktuellen deutschen Ausgabe auf der Webseite des Cross Cult Verlages) hat die Filmumsetzung von R.I.P.D. nicht besonders viel zu tun. Einzig die Charaktere sind geblieben. Weder die Story noch der Humor wurden übernommen. Offenbar waren die Macher der Meinung, dass die Rettung der Welt um jeden Preis auf dieser stattfinden muss. Prinzipiell sind Abweichungen von einer Vorlage nichts Verwerfliches. Wie man es richtig macht und eine Comic-Miniserie als Basis für etwas komplett Neues verwendet, hat Regisseur Robert Schwendtke bereits mit RED (Link zu IMDB) bewiesen. Leider will ihm und seinem Team bei R.I.P.D. dieser Geniestreich kein weiteres Mal gelingen. Zu vorhersehbar ist die Geschichte, zu flach sind die Gags. Der Film spult die Geschehnisse vor den Augen der Zuschauer ohne wirkliche Überraschungen und ohne merkliche Abweichungen in der Erzählgeschwindigkeit ab. Spannung kann so kaum aufkommen und es gibt nur wenige wirklich lustige Momente, von denen der Trailer die meisten bereits verraten hat. Einzig wenn mit den Geheimidentitäten der beiden Himmelspolizisten gespielt wird, die von den Lebenden auf der Erde so ganz anders wahrgenommen werden als zuvor, wird es wirklich humorvoll. Wobei auch hier einiges genau aus der falschen Perspektive gezeigt wird, um wirklich eine Punktlandung hinlegen zu können.

Für seine Geschichte hatte Peter M. Lenkov sich zugegebenermaßen bei etlichen bekannten Konzepten bedient. Die „Men in Black“ sind nur ein Beispiel. Allerdings war seine ursprüngliche Kombination wesentlich durchdachter und charmanter, als die der Drehbuchschreiber. Vielleicht hätte Herr Lenkov, der immerhin einer der Produzenten des Films ist, genauer hinsehen sollen, was aus seiner Vorlage gemacht wurde. Die Parallelen zu den anzugtragenden Alienjägern sind zu offensichtlich und man gibt sich nicht einmal die Mühe sie in irgendeiner Form zu kaschieren. Sämtliche Spezialeffekte wirken billig und zu aufgesetzt. Die Monster sehen unglaubwürdig und keinen Zentimeter gruselig aus. Wer die Deados gestaltet hat, braucht dringend Nachhilfe in Sachen bedrohlicher Filmmonster.

Den Schauspielern kann man nicht mal einen Vorwurf machen. Sie tragen am wenigsten zum Gesamtversagen des Films bei. Man hat vielmehr das Gefühl, dass insbesondere Jeff Bridges und Ryan Reynolds ständig versuchen, gegen alle Schwächen mit ihrem Talent anzukämpfen, es aber nicht schaffen. Jeff Bridges passt fantastisch auf die Rolle des schrulligen und ständig missgelaunten US Marshals Roy Pulsipher. Er ist der Star des Films und legt sichtlich Herzblut in seinen Part. Auch Ryan Reynolds kann als Nick Walker überzeugen. Obwohl er einmal mehr den unbedarften Typen mit dem einnehmenden Lächeln spielen darf und ihm dies nicht besonders viel seiner vorhandenen schauspielerischen Fähigkeiten abverlangt, funktioniert er gut als Gegenpart zu Jeff Bridges. Mary-Louise Parker spielt die strenge und etwas sonderbare R.I.P.D.-Chefin Mildred Proctor mit sichtlicher Freude. Einzig Kevin Bacon wirkt als Nicks Partner bei der Polizei in Boston, Bobby Hayes, etwas lustlos.

R.I.P.D. bleibt trotz aller Bemühungen der Akteure ein unbefriedigender Film. Das Potenzial ist, mitsamt allen Unterschieden zur Vorlage, vorhanden. Es wird schlichtweg nicht genutzt. Wer fantastischen Agenten bei der Arbeit zusehen will, der schaut sich lieber noch einmal die „Men in Black“ an. Wer sich davon überzeugen will, dass man eine kurze Comicvorlage besser zu einem Film verlängern kann, der entscheidet sich für „RED“. Das Heimkino bietet zu R.I.P.D. die besseren Alternativen.